Als Marktgemeinde Zwentendorf haben wir uns in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Wir befinden uns mitten in den Arbeiten für die Erstellung des Sonderalarmplans „Black Out“ für Gemeindebürger_innen. Vorgesehen ist, dass für Bürger_innen in ihrem Nahbereich des Wohnortes ein Platz der Selbstversorgung, der Begegnung und des Informationsaustausches geschaffen wird. Diese Infopoints und Selbsthilfebasen sind im Übersichtsplan eingezeichnet.
Ein Black Out ist der längerfristige Ausfall von Energie (insbesondere Strom) und/ oder der Telekommunikation auf einer großen Fläche. Die Folgen sind ein Stillstand des Lebens wie wir es kennen.
Ein harmonisches Zusammenleben in Krisenzeiten wird immer durch die Gesellschaft gestützt, somit ist die Selbsthilfefähigkeit und die Nachbarschaftshilfe das wichtigste Standbein einer Gemeinde und deren Bürger_innen. Wir schaffen in jeder Ortschaft Informationspunkte und die Möglichkeit zur Schaffung von Selbsthilfebasen.
Die Markgemeinde hilft denjenigen, die es selbst nicht können, ist für Koordinierung der Hilfskräfte da, managt den Informationsaustausch und deren Weitergabe an Bürger_innen, sorgt für die Wasserentsorgung, managt die Ausgabe von lebensnotwendigem Trinkwasser und vieles mehr - die Aufgaben einer Marktgemeinde ist in Krisenzeiten ein sehr breites Betätigungsfeld.
Was tun wir für Sie?
Wir haben bereits zu Beginn 2020 unseren Katastrophenschutzplan auf den neuesten Stand gebracht und verschiedene Szenarien durchgesprochen. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass auch Krisen mit geringer Bewertung schnell zur Wirklichkeit werden können – darum haben wir uns für die Erstellung eines Sonderalarmplanes „BLACK OUT“ entschieden. Wir sind in der Erstellung und haben bereits viele Dinge geklärt, verschriftlicht, aufgezeigt, besprochen, diskutiert und uns informiert. Dabei sind wir immer wieder auf Hürden gestoßen, die wir in der Theorie klären konnten. Eine Krise ist dazu da, um bewältigt zu werden und umso mehr Gedanken und Möglichkeiten wir besprochen haben, umso sicherer fühlen wir uns. Wir werden bei einem Black Out unser Bestes geben, dies können wir jedoch nur mit Ihrer Hilfe.
Was können Sie als Gemeindebürger_in für die Gemeinschaft tun?
Wir suchen immer helfende Hände – sei es die aktive Mitarbeit im Krisenstab, die Hilfe beim Informationsaustausch, die Nachbarschaftshilfe und vor allen die Selbsthilfe! Je besser Sie für die Krise ausgestattet sind, umso leichter wird es für uns alle.
Bitte nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und denken die Punkte auf Seite 22 für Sie persönlich durch. Bitte besprechen Sie diese auch mit Ihrer Familie und legen Sie Treffpunkte fest. Bitte stocken Sie Ihren Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser entsprechend Ihren Bedürfnissen auf. Bitte legen Sie sich Kerzen, Taschenlampen, Radio und Batterien für den Ernstfall bereit.
Bitte denken Sie im Fall der Fälle an Ihre bedürftigen Verwandten, Bekannten und Nachbarn. Nur gemeinsam sind wir in der Krise stark! Nur die Vorbereitung gibt Sicherheit!
Familien und Haushalts Checkliste
- Wissen Sie, wo sich Wasser, Gas und Strom absperren lassen?
- Hat meine Hausverwaltung einen Notfallplan?
- Bereiten Sie sich auf einen Stromausfall so vor, als würden Sie auf einen ein- bis zweiwöchigen Campingurlaub fahren. Unter der Annahme, vor Ort nicht einkaufen zu können. Dazu gehört ein entsprechender Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser (gehen Sie dabei von ca. 2,5 Liter pro Tag und Person aus). Sorgsam mit Wasser umgehen!
- Halten Sie Bargeld vorrätig, um eventuell bei einem Selbstvermarkter einkaufen zu können.
- Gibt es im Haushalt ein stromunabhängiges Radio? Im Anlassfall Radio einschalten und Informationen entgegennehmen, z.B. Autoradio
- Wie heize ich mein Haus? – Schwedenofen? Wärme/Heizung: Falls eine Holzzentralheizung vorhanden ist, darauf achten, dass es zu keiner Überhitzung kommt.
- Wie komme ich zu meinem Trink-/ Brauchwasser? – Notpumpe bei Brunnen? Ausfall der WVA?
- Habe ich mit eigener PV Anlage Strom? Im Normalfall nicht, die PV Anlage speist in das Netz ein, um einen Inselbetrieb zu gewährleisten muss dies der Wechselrichter können und gegebenenfalls Stromspeicher vorhanden sein – Absprache mit dem Elektriker.
- Haben Sie Telefonlisten mit wichtigsten Notrufnummern, Familienmitgliedern, Nachbarn in Papierform?
- Gibt es einen Erste-Hilfe-Kasten und wird dieser auch regelmäßig auf Vollständigkeit und Haltbarkeit überprüft? - Vorrat an täglich notwendigen Medikamenten?
- Haben Sie eine Ersatzkochgelegenheit, Holz, Gaskocher, Griller, etc.?
- Sprechen Sie innerhalb Ihrer Familie die Thematik an.
- Treffen Sie Vereinbarungen, für den Fall, dass eine Kommunikation nicht mehr möglich ist! Wer holt das Kind vom Kindergarten? Wie komme ich von der Arbeit heim, wenn Öffis nicht fahren? In welchem Haushalt trifft man zusammen?
- Vergessen Sie nicht auf Ihre Haustiere! Bevorratung von Hundefutter und Medikamenten -
Aquarium: Dafür sorgen, dass die Wärme- bzw. Sauerstoffzufuhr auch weiterhin sichergestellt ist. Möglicherweise brauchen auch andere Haustiere nun eine besondere Betreuung. - Haben Sie Taschenlampen, Kerzen, Streichholzer, Wärmequellen bevorratet?
- Stolperfallen in Haus und Wohnung vermeiden – Keine Freileitungen für Handyladung, Fernseher, ….
- Gibt es eine private Hebeanlage für die Kanalisation? Eventuell vorhandene Rückstauklappen in den öffentlichen Kanal überprüfen.
- Sollte es im Haus einen Aufzug geben: Kontrollieren, ob Menschen eingeschlossen sind.
- Notfälle: Wo wird die nächstgelegene Selbsthilfe-Basis, Rettungsstation eingerichtet?
- Bestandsaufnahme Medikamente: Sollte ein Familienmitglied auf überlebenswichtige Medikamente angewiesen sein (z. B. Insulin): Überprüfen, wie lange die vorhandenen Vorräte reichen. Sollten Sie nichtzumindest für eine Woche reichen, mit der nächstgelegenen Apotheke/ Rettungsleitstelle/Arzt/Selbsthilfe-Basis in Kontakt treten und den Bedarf melden. Achtung! Insulin muss gekühlt werden. Für eine bestmögliche Lagerung sorgen.
- Notstromversorgung: Falls vorhanden, diese vorbereiten und regelmäßig überprüfen
- Abfall/Müll: In den vorbereiteten Müllsäcken sammeln. Abfälle am besten überhaupt vermeiden!
- Ersatztoilette: Falls die Wasserver- oder Abwasserentsorgung nicht funktionieren, benötigt man eine Ersatztoilette. Wo kann ich ein WC benutzen – Spülen, Kübel, Müllsäcke!?
- Aufenthalt: Wer nicht für wichtige Aufgaben (Infrastruktur, Einsatzorganisationen etc.) benötigt wird, bleibt zu Hause bzw. in seinem Wohnumfeld. Unnötige Fahrten vermeiden, Treibstoff sparen.
Lageplan für Infopoints und Selbsthilfebasen download
BLACKOUT und Lebensmittel